Deutschlandpokal in Lünen: 3x Platz eins für Sportler der Kampfsportschule Berk
Melanie Böhm-Fink ins Bundeskampfrichter-Team berufen
Eine Woche nach der „Manus Trophy“ stand mit dem Deutschlandpokal ein weiteres, wichtiges Turnier für die Wettkämpfer der Kampfsportschule Berk an. Austragungsort war dieses Mal die Stadt Lünen in Nordrhein-Westfalen. Damit die Kämpfe reibungslos am Samstagvormittag beginnen konnten, wurden alle Turnierteilnehmer schon am Freitagabend gewogen. Von den Südthüringer Sportlern hatten alle ihr Gewicht.
Einen guten Start hatte Nicole Heiduck am Turniertag: Sie konnte im Leichtkontakt-Kickboxen bei der weibl. Jugend bis 50kg alle Kämpfe gewinnen und siegte im Finale gegen Katharina Krotar aus Wien. Dabei führte sie alle Techniken sauber, kontrolliert und zielsicher aus. Gezielte Kicks zum Körper und darauf folgende Schläge zum Kopf führten zu einer einstimmigen Kampfrichterwertung für die junge Dorndorferin. Jason Bätzel (Eisenach) holte sich im Leichtkontakt (männl. -32 kg) ebenfalls einen ersten Platz. Mit gezielten Kicks und einer guten Deckung gewann er die Vorrunde. Im Finale gegen Omar El-Hasson zeigte er spannende Wechsel von aktiver und passiver Kampfesführung – wodurch er es schaffte, seinen Kontrahenten zu dominieren und mit einem Punkt Vorsprung zu gewinnen. Zum dritten Mal Gold für das Team holte Michael Steinicke (Floh-Seligental) bei den Herren über 85kg im Pointfighting. Seinen Gegner Daniel Herdt vom „Tan Gun Sportcenter“ verwies er souverän und mit schnellen Techniken auf Platz zwei.
Chris Schottmann (Leimbach) erkämpfte sich gleich zweimal einen Platz auf dem Siegertreppchen: Zuerst konnte er im Leichtkontakt (Jugend A +69kg) gegen Dominic Winterhagen mit präzisen Stoppkicks zum Körper und schnellen Armtechniken zum Kopf des Gegners punkten. Er unterlag dann im Finale gegen einen bayrischen Sportler (Eren Alay) und wurde Zweiter. Im Pointfighting wurde er mit knappen zwei Punkten Vorsprung im Finalkampf bei der Jugend + 1,75m von Tim Hovestadt besiegt, sodass Schottmann zum zweiten Mal eine Silbermedaille entgegen nehmen durfte. Auch Dustin Rabold aus Kieselbach trat im Pointfighting in dieser Klasse an und wurde Dritter. Er musste gleich zu Beginn gegen den späteren Finalisten (Tim Hovestadt) antreten, welchen er dieses Mal nicht besiegen konnte. Rizki Arifani (Wildeck / Eisenach) wurde im Leichtkontakt -42kg bei den Kids Dritter. Im Pointfighting siegte er zudem gegen Fabian Serrano (CRCA Lopez) und Colin Dresely (SG Rödental). Er zeigte gute Angriffe. Dennoch wurde er im Finale gegen Tugkan Ulugkan von dem Krefelder Sportler auf Platz zwei verwiesen.
Linda Neundörfer (Stadtlengsfeld) legte mit dem Pointfighting-Sieg gegen Xenia Sawadski (13:12 Punkte) einen guten Turnierstart hin: Sie ging aktiv nach vorne und konnte ihre Gegnerin besonders gut mit Armtechniken zum Kopf treffen. Linda schied jedoch in der mit 11 Starterinnen gut gefüllten Größenklasse bis 155cm im Kampf gegen Fiona Wittwer vom Walsumer Judo-Club aus, welche später Dritte wurde. Auch Anna-Maria Hermann (Stadtlengsfeld) schaffte es dieses Mal nicht, sich im Pointfighting bei der weibl. Jugend -165cm einen Podestplatz zu sichern. Sie konnte zwar, genau wie Linda, den ersten Kampf gewinnen (mit 11:7 Punkten gg. Tanja Marcic), wurde dann aber von Lisa Cymanek mit 14:19 Punkten aus Darmstadt besiegt und ging ohne Platzierung aus. Diese konnte sich die Stadtlengsfelderin jedoch im Leichtkontakt sichern. Hermann traf hier im Finalkampf auf Sahika Bostan, gegen welche sie schon eine Woche zuvor auf der Manus Trophy angetreten ist. Die eine Woche hat nicht gereicht, um sich ausreichend auf diesen Kampf vorzubereiten, sodass der Sieg erneut an die Kölner Sportlerin und somit Anna-Maria Zweite wurde. Außerdem toppte Jason Bätzel (Eisenach) seinen 1. Platz im Leichtkontakt mit einem 2. Platz im Pointfighting durch Sieg gegen Omar El-Hassen (5:3) und Adrian Latocha bzw. Niederlage gg. Anton Parschin aus Butzbach. Auch Jean-Michel Brandt, ebenfalls aus Eisenach, konnte sich bei den Junioren im Leichtkontakt -57kg einen guten Platz zwei erkämpfen. Er zeigte zwar gute Fäuste, aber letztlich war es Brandts Deckung, die zum knappen Sieg des Gegners Safi Naseri aus Edigheim führte (2:1 Kampfrichterstimmen). Da der 16-Jährige dieses Mal beim Pointfighting bereits bei den Herren und zudem in einer deutlich höheren Gewichtsklasse (-67kg) starten musste, war schon abzusehen, dass es hier für Brandt schwierig werden würde. Er hatte das Pech, dass er auch noch gleich zu Beginn auf den späteren Gesamtsieger Sergej Parschin stieß und ausschied. Stephan Hampl (Eisenach) wurde in dieser Gewichtsklasse, aber auch im Leichtkontakt-Kickboxen, Dritter. Verletzungsbedingt musste er jeweils schon in der Vorrunde aufgeben. Weiterhin unterlag Michael Steinicke aus Floh-Seligental im Vorrunden-Kampf gegen Oliver Seeger im Leichtkontakt. Im Vergleich zum Wettkampf eine Woche zuvor konnte er sich bereits deutlich verbessern, hat aber noch mehr Potenzial. „Steini“ wurde insgesamt Dritter.
Spannend wurde es dann nochmal mit Jamie Colin Spohr (Barchfeld): Äußerst knapp verpasste er den Finalsieg gegen Michael Henrich aus Oppenheim – die Kampfrichterwertung fiel nur 2:1 für den Gegner aus, wodurch Jamie Zweiter wurde. Im Pointfighting stand er Max Paulfranz (SG Rödental) gegenüber. Bereits zur Manus Trophy konnte Paulfranz einen knappen Sieg erzielen. So auch dieses Mal: Nach der Kampfzeit von 2 x 2 min stand es unentschieden und es gab nach der Verlängerung noch immer keinen Sieger. Letztlich konnte der Rödentaler Sportler einen „Golden Point“ erzielen und gewinnen. Auch, wenn Jamie hier nach diesem Kampf ausschied, zeigte es im Verglich zur Manus Trophy eine Woche zuvor eine gute Steigerung.
Neben den Kämpfern war auch dieses Mal wieder Melanie Böhm-Fink dabei, um als Kampfrichterin zum guten Turnierablauf beizutragen. Die Salzungerin fiel bereits mehrmals durch positive Leistungen und sehr gute Kenntnis des Regelwerks auf. Sie wurde darum an diesem Wochenende ins Bundeskampfrichter-Team aufgenommen. Dies bedeutet, dass sie nun auch auf noch größeren, deutschlandweiten Turnieren als Kampfrichterin der WAKO eingesetzt werden kann.
Das Südthüringer Team konnte die Heimreise dann mit einem Bundeskampfrichter und drei Erstplatzierten antreten. Außerdem gingen sieben Silber- und fünf Bronzemedaillen an das Wettkampfteam der Kampfsportschule Berk. Da die Leistungen der teilnehmenden Sportler durchweg auf hohem Niveau waren, sind die Ergebnisse für die Trainer äußerst zufriedenstellend. Im Medaillenspiegel dieses Turniers kam das Team von Michael Berk dieses Mal auf Platz 8. Insgesamt nahmen knapp 70 Vereine am Deutschlandpokal teil.